Hiddenseer Goldschmuck

 

Auf der Insel Hiddensee bei der Insel Rügen ist nach dem Tage der Sturmflut im November 1872 das erste Stück des bekannten Hiddenseer Goldschmuckes am Strande gefunden worden. Beim späteren Nachsuchen wurden weitere Stücke ausgegraben.

 

 

 

Der Hiddenseer Goldschmuck ist eine südskandinavische Arbeit, wahrscheinlich von der Halbinsel Jütland . Sie gehört zu den schönsten und goldschmiedetechnisch eindrucksvollsten Goldausgrabungen aus der späten Wikingerzeit, dem 10. Jahrhundert.

 

Er besteht aus 10 kreuzartigen Gliedern mit 4 kleinen Zwischengliedern, einer runden schildförmigen Brosche, der Fibula und einem geflochtenem Halsreif. Alle Teile sind aus hochkarätigem Gold gearbeitet, ziseliert mit Filigran.

 

 

Der Goldschmuck verdeutlicht durch seine Kreuzform die beginnende Christianisierung Skandinaviens. Er beinhaltet aber auch noch die heidnische Tiersymbolik in Form eines Eulenkopfes mit Schlangenleibern ohne Glieder auf den kreuzförmigen Stücken. Auf der Fibula erinnert der spitzschnablige Kopf an einen Greifenkopf mit hervorstehenden Augen.

Hier auf der Insel sind verschiedene Sagen über den Goldschatz verbreitet.

Eine besagt, dass der Schmuck einem reichen Kaufmann gehörte. Als der Geschäftsmann mit seiner Handelsflotte um das Jahr 1000 nach Christi Geburt von seinem Reisen heimkam, wurde er aus dem Hinterhalt von Seeräubern bei Swälder gestellt. Das ist die Gegend zwischen Hiddensee und Mönchgut auf Rügen. Hierbei wird der Kaufmann den Schmuck verloren haben. Später wurde er mit Sand überspült.

Der Hiddenseeschmuck wird in unserer Goldschmiede, die schon in 6. Generation besteht, gefertigt. Die Modelle sind Nachbildungen des gefundenen Goldschatzes. Sie werden in Wachs modelliert und in allen Gold- und Silber-legierungen gegossen. Danach werden die einzelnen Stücke von Hand verlötet und versäubert